Plankton der Atmosphäre

Prof. Dr. Helmut Brandl, Instititut für Evolutionsbiologie & Umwelt-Wissenschaften, Universität Zürich
23. Januar 2015 – 20.00 Uhr
ZHAW, grosser Physikhörsaal, Technikumstrasse 9, 8400 Winterthur,
Gastgesellschaft: Archimedes-HSZ Zürich

Wir sehen sie nicht, wir spüren und riechen sie nicht: Bioaerosole. Sie sind durch die Luft übertragene Partikel biologischen Ursprungs und umfassen hauptsächlich Viren, Bakterien und Pilze sowie Pollen und andere Pflanzenteile. Einer, der sich beruflich mit dieser unsichtbaren Welt befasst, ist Prof. Helmut Brandl. Mit seiner Gruppe untersucht er die Auswirkungen dieses «Planktons der Atmosphäre». Er schreibt in seinem Abstract:

«Bioaerosole machen rund 25% der gesamten atmosphärischen Staubpartikel aus, in gewissen geographischen Regionen sogar bis zu 75%. Am wichtigsten sind Bakterien und Pilze sowie deren Sporen, welche durch Windsysteme eine interkontinentale Verbreitungfinden. Bioaerosole haben eine umweltrelevante Bedeutung: Durch die aktive Katalyse der Bildung von Eiskristallen oder der Kondensation von Wasser tragen sie zur Wolkenbildung bei und beeinflussen damit Wetter und Klima. Sie können ausserdem die Chemie unserer Atmosphäre modifizieren, indem sie flüchtige organische Verbindungen aufnehmen, umwandeln und wieder an die Atmosphäre abgeben. Daneben üben sie auch einen Einfluss auf unsere Gesundheit aus (Ausbreitung von Krankheiten). Unser Wissen über die mikrobielle Zusammensetzung und deren Abhängigkeit von Umweltfaktoren, über Quellen und Senken von Bioaerosolen sowie deren räumliche und zeitliche Fluktuationen ist aber heute immer noch bruchstückhaft».

Prof. Brandl arbeitet am Institut für Evolutionsbiologie und Umweltwissenschaften. Wie sieht die Situation in der Schweiz aus? Welche Massnahmen müssten auf gesetzgeberischem Wege ergriffen werden, um die schädlichen Auswirkungen von Bioaerosolen kontrollieren zu können? Dies sind nur einige wenige von vielen Fragen, die sich in diesem Wissenschaftszweig stellen.

Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.

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