Radioaktivität

Dr. sc. nat. Walter Rüegg, Soclair Electronic AG
Freitag, 27. März 2015 – 20.00 Uhr
ZHAW, grosser Physikhörsaal, Technikumstrasse 9, 8400 Winterthur
Gastgesellschaft: Swiss Engineering

In der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts galten kleine Strahlendosen auch in wissenschaftlichen Kreisen als gesundheitsfördernd. Nicht nur Medikamente und Kosmetika, auch Lebensmittel und sogar Babykleidung wurden mit radioaktiven Substanzen «angereichert». Heute rufen die gleichen Dosen extrem grosse Ängste hervor. Ein Grund für diesen Wandel stellten die Bomben auf Hiroshima und Nagasaki dar. Die gesundheitlichen Folgen wurden (und werden immer noch) mit einem Milliardenaufwand wissenschaftlich untersucht. Auf dem langen Weg von den Forschungsresultaten zur öffentlichen Meinung wird aber vieles auf den Kopf gestellt. Was sind gesicherte, unbestrittene Fakten, was ist Fiktion? Würde ein weltumfassender Nuklearkrieg das Ende der Menschheit bedeuten? Und was wären die Folgen eines grösseren nuklearen Konfliktes im Nahen Osten oder zwischen Indien und Pakistan?

Keine Einwirkung auf Lebewesen wurde derart gründlich untersucht wie die ionisierenden Strahlen. Es gibt wohl keine Universität, die nicht auf diesem Gebiet forscht oder geforscht hat. In der Öffentlichkeit ist darüber aber kaum etwas bekannt. Wir fassen den heutigen Stand des Wissens (und Unwissens) zusammen. Um die Risiken einer Bestrahlung richtig einordnen zu können, sind Vergleiche mit anderen Risiken und der natürlichen Radioaktivität unumgänglich. Dabei zeigen sich erstaunliche Widersprüche und ein schwerwiegendes Dilemma.

Die Katastrophen von Tschernobyl und Fukushima haben unsere Einstellung zur Radioaktivität nochmals stark geprägt. Wie ordnen wir diese Vorkommnisse ein, was lernen wir daraus? Wie würde unsere Erde ohne natürliche Radioaktivität aussehen? Wie steht es um die menschengemachte Radioaktivität? Ein Fluch oder ein Segen?

Die Antwort ist nicht so offensichtlich wie es auf den ersten Blick erscheint.

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