WSL – Forschung gegen Naturgefahren

NGW – Exkursion am Freitag 29. August 2025 «WSL – Forschung gegen Naturgefahren»

Für die Exkursion vom Freitagnachmittag haben sich 30 Mitglieder der NGW angemeldet; die Exkursion war somit ausgebucht. Da es krankheitsbedingt einige Abmeldungen gab, reisten letztlich 27 Personen nach Birmensdorf zum Standort der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft, um vor Ort mehr zu erfahren über die Forschung gegen Naturgefahren. Wie aktuell das Thema ist, zeigte sich gerade wieder in den Tagen vor der Exkursion, als wegen intensiven Niederschlägen in weiten Teilen der Schweiz die Gefahren-stufe drei oder vier ausgerufen worden war.

Im Zentrum der Ausführungen stand die Murgangsforschung. Anders als früher findet die Forschung nicht mehr im Grosslabor statt, sondern in freier Natur, vor allem im Illgraben bei Susten/Leuk im Wallis, wo ein dichtes Netz von Beobachtungs- und Messstationen aufge-baut wurde. Die so gewonnen Daten verbessern das Verständnis der Prozesse, die zum Murgang führen und in diesem ablaufen, und sie machen es möglich, Gefahrenkarten zu erstellen und/oder zu verbessern. Es sollen die Grundlagen dafür erarbeitet werden, dass Schutzmassnahmen ergriffen werden können und bei Gefahr Warnungen erfolgen können.

Spannend ist dabei der Ansatz, Massenbewegungen früh anhand von feinen seismischen Signalen erkennen zu können. Mithilfe der von KI analysierten Daten liessen sich für Mur-gänge typische Muster erkennen, die eine frühe Identifikation von Murgängen möglich machen und so eine Warnung tiefer im Tal ermöglichen. Allerdings muss sich noch zeigen, inwiefern die Muster, die für den Illgraben typisch sind, auch auf andere gefährdete Ort übertragen werden können.

Damit die Exkursion nicht nur aus Theorie besteht, wurde sie durch einen Einblick in die Waldforschung des WSL ergänzt. Auch hier ist der Standort der WSL vor allem eine Zentrale, von wo aus die Forschung erfolgt und wo die Daten zusammenlaufen, aber gleichzeitig ist der Wald beim WSL auch ein konkretes Versuchslabor für die langfristige Waldökosystem-forschung, wo der Waldzustand erfasst, die Kreisläufe von Wasser und Nährstoffe im Wald gemessen und die Veränderungen der Biodiversität erforscht werden. Viele hätten dem Referenten Peter Waldner trotz fortgeschrittener Zeit noch lange zuhören können.