Mittwoch, 16. November 2016, 14.00 Uhr
Prof. Dr. Daniel Chérix, Zoologisches Museum, Universität Lausanne
Im grossen Hörsaal der ZHAW im Laborgebäude TL
Ameisen kommen praktisch auf dem ganzen Planeten Erde vor. Sie haben unglaublich raffinierte Techniken entwickelt. Sie können Pilze kultivieren, nähen, eine riesige Zahl von kleinen Nadeln und Zweiglein transportieren, die bis 40 mal schwerer sind als sie selber. Sie melken Blattläuse und erhalten damit auf leichte Art Zucker. Ihr werdet verschiedene Ameisenarten kennen lernen und sehen, welche faszinierenden Tiere wir um uns herum haben.
Daniel Cherix
Schon in der Schulzeit begeisterten mich die verschiedenen Lebewesen in der Natur. Ich besuchte das naturwissenschaftlich orientierte Gymnasium in Lausanne. Dort erlebte ich eine faszinierende Zeit, vor allem in der Biologie. Von da her rührt auch meine grosse Begeisterung für das Leben der Insekten besonders Ameisen. Ab 1969 bis 1974 studierte ich Naturwissenschaften an der Uni Lausanne. Ich spezialisierte mich vor allem in Zoologie und Botanik. Nach dem Diplom arbeitete ich zuerst als Assistent am Institut für Biologie und anschliessend am Institut für Zoologie und Tierökologie. Hier beendete ich auch meine Doktorarbeit über die Gebirgswaldameise im Schweizer Jura. Auf Lateinisch heisst sie Formica lugubris. 1980 führte mich die Akademie der Naturwissenschaften drei Monate lang nach Japan und ein Jahr später konnte ich für den Nationalfonds (das ist ein grosser wissenschaftlicher Geldgeber in der Schweiz) in die USA an die Universität von Georgia in Athens gehen. An beiden Orten machte ich wichti-ge Forschungen. Von 1982–2011 war ich schliesslich Konservator am kantonalen Museum für Zoologie in Lausanne und lehrte gleichzeitig als Professor am Institut Ökologie und Evolution an der Universität Lausanne. Während dieser Zeit hielt ich mich oft im Jura und vor allem im Nationalpark auf, wo ich die Ameisen studierte. Im Nationalpark wurde ich bald einmal in die wissenschaftliche Kommission des Nationalparks gewählt. Von 1998–2003 war ich sogar deren Präsident. Heute bin ich pensioniert und beschäftige mich nach wie vor mit meinem Lieblingstier – der Ameise.