Dr. Pascal Leuchtmann, Institut für elektromagnetische Felder IEF, ETHZ
Freitag, 13. November 2015, 20.00 Uhr
ZHAW, grosser Physikhörsaal, Technikumstrasse 9, 8400 Winterthur
James Clerk Maxwell hat vor 150 Jahren seine «Maxwell-Gleichungen» publiziert. Im Vortrag wird zunächst anschaulich erklärt, was hinter diesen Gleichungen steckt. Im Grunde war es eine hochtheoretische Idee, die allerdings 22 Jahre später indirekt durch Heinrich Hertz im Experiment bestätigt wurde. Und nach weiteren 21 Jahren inspirierte Maxwells Idee Albert Einstein zur Relativitätstheorie.
Anhand dieser Tatsachen zeigen wir auf, warum Gleichungen weiterhelfen können, aber auch, dass es wesentlich darauf ankommt, wie genau die Idee in Gleichungen gegossen wird: So einfach wie möglich, so kompliziert wie nötig. Ein sachgerechter Formalismus vertieft das Verständnis und erleichtert die Lösung. Trotzdem sind die technischen Errungenschaften des 20. Jahrhunderts (Radio, Fernsehen, Mobilfunk etc.) nicht als Lösungen der Maxwell-Gleichungen entstanden. Das wäre damals viel zu kompliziert gewesen. Wir zeigen auf, dass erst mit den leistungsfähigen Computern des 21. Jahrhunderts die Maxwell-Gleichungen auch für praktische Anordnungen lösbar wurden. Der Computer, dessen Schaltkreise selber den Maxwell’schen Gleichungen gehorchen, hat es letztlich ermöglicht, die Maxwell’schen Gleichungen zu lösen – Und damit James Clerk Maxwell zu neuer Aktualität verholfen.
Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.