Freitag, 23. März 2018, 20.00 Uhr
Prof. Dr. em. Rainer Wieler, Institut für Geochemie und Petrologie, ETH Zürich
ZHAW, grosser Physikhörsaal TP406, Technikumstrasse 9, 8400 Winterthur
Gastgesellschaft: Astronomische Gesellschaft Winterthur AGW
Erst mit der modernen Erkundung des Erdmondes und seiner kraterübersäten Oberfläche in der zweiten Hälfte des letzten Jahrhunderts wurde uns bewusst, dass über geologische Zeiträume auch die Erde immer wieder teilweise katastrophale Einschläge von Asteroiden und Kometen erlebt hat. Heute gehört es zum Allgemeinwissen, dass das Aussterben der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren eng mit dem Einschlag eines grossen Himmelskörpers auf der Halbinsel Yucatan zusammenhängt, oder dass vor gut hundert Jahren ein Asteroid in Sibirien niederging, welcher zwar viel kleiner war, aber in einem bewohnten Gebiet dennoch eine grosse Katastrophe bedeutet hätte.
Die Wahrscheinlichkeit eines sehr grossen Einschlags in für uns überschaubaren Zeiträumen ist zwar sehr klein, die Folgen wären aber unabsehbar. Deshalb haben die internationale Forschergemeinschaft und die Politik mehrere Programme initiiert, dank welchen potentiell gefährliche Asteroide am Himmel gefunden und ihre zukünftigen Bahnen über Jahrzehnte möglichst gut vorhergesagt werden sollen. Würde ein solcher «Killerasteroid» identifiziert, hätte man aller Wahrscheinlichkeit nach genügend Zeit, Abwehrmassnahmen zu ergreifen, zum Beispiel seine Bahn um die Sonne leicht zu verändern. Allerdings gilt dieser Optimismus nicht für Kometen, welche hin und wieder von weit aussen ins Innere des Sonnensystems geraten und welche erst wenige Monate vor einer möglichen Kollision mit der Erde überhaupt entdeckt werden können. Was dann? Für Spannung ist gesorgt.
Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.