Freitag, 22. März 2019, 20.00 Uhr
Dr. Andreas Müller, Mitinhaber und Co-Geschäftsführer «Natur Umwelt Wissen GmbH», Präsident des Vereins «Schmetterlingsförderung im Kanton Zürich»
ZHAW, grosser Physikhörsaal TP406, Technikumstrasse 9, 8400 Winterthur
Die Partnerschaft zwischen Bienen und Blüten ist uralt. Als sich in der Kreidezeit vor über 100 Millionen Jahren die Bienen entwickelten, lösten sie eine schlagartige Beschleunigung der Artbildung bei den Blütenpflanzen aus. Mit der Zunahme der Artenvielfalt der Blüten ging wiederum eine Artenaufsplitterung bei den Bienen einher. Das Resultat ist eindrücklich: gegen 230‘000 Blütenpflanzenarten, von denen ein grosser Teil bienenbestäubt ist, und weit über 20‘000 Bienenarten leben heute auf unserer Erde.
Auch nach der Begründung der Blütenökologie vor über 200 Jahren durch den deutschen Naturkundler Christian Konrad Sprengel werden laufend neue Einsich- ten in dieses faszinierende Kapitel der Biologie gewonnen. So erwies sich die weit verbreitete Vorstellung, wonach die Partnerschaft zwischen Bienen und Blüten eine Symbiose zu gegenseitigem Nutzen beider Partner ist, als zu einfach. Bienen und Blüten verfolgen ihre eigenen egoistischen Ziele, die sich zum Teil diametral entgegenstehen. Was wir in der Natur beobachten, ist ein Kompromiss zwischen diesen widerstrebenden Interessen.
Der Vortrag stellt neue Erkenntnisse aus der Forschung vor, berichtet von verblüffenden Spezialisierungen und beleuchtet faszinierende Anpassungen sowohl auf Bienen- als auch Blütenseite.
Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.