Der Gotthard-Basistunnel: Ein Blick hinter die Kulissen eines Jahrhundert-Bauwerks

Dr. sc. nat. Hugo Schilling, Projektleiter, Transtec Gotthard
Freitag, 4. März 2016 – 20.00 Uhr
ZHAW, grosser Physikhörsaal, Technikumstrasse 9, 8400 Winterthur
Gastgesellschaften: Swiss Engineering, Archimedes

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Mit der Umsetzung der NEAT werden auf der Nord-Süd-Achse der Gotthard- und Ceneri-Basistunnel realisiert. Damit führt eine Flachbahn durch die Alpen, das Gebirge ist für den Reisenden nicht mehr spürbar. Die Nord-Süd-Verbindung wird gleichsam zur Pendlerdistanz.

Der Gotthard-Basistunnel (GBT) verkörpert ein Bauwerk der Superlative; es ist der längste Verkehrstunnel der Welt. Auf 57 km Länge wird zwischen Erstfeld und Bodio ein doppelspuriger Bahnverkehr in zwei getrennten Tunnelröhren geführt. Die Fertigstellung des GBT ist auf den 31. Mai 2016 geplant. Vom Juni bis Dezember 2016 führt die SBB einen Probebetrieb durch und ab Dezember erfolgt die fahrplanmässige Integration. 220 bis 260 Züge werden ab dann täglich den Tunnel durchqueren, Personenzüge mit einer Geschwindigkeit bis zu 250 km/h (Tunneldurchquerung: 14 Min.) und Güterzüge mit bis zu 160 km/h.

Ein spezielles Sicherheitskonzept musste für den GBT eingeführt werden. Die bahntechnische Ausrüstung entspricht den modernsten technischen Standards und umfasst die Fahrbahn, die Fahrleitungen mit dem Fahrstrom 16.7 Hz, die 50 Hz Mittel- und Niederspannungs-Stromversorgungen, das Datennetz, die Sicherungsanlagen und die Telekommunikation. Aufgrund der riesigen Ausmasse des GBT, sind zur Erstellung verschiedentlich Spezialfahrzeuge gebaut worden. Dazu gehören insbesondere ein Betonzug zur Betonierung der Fahrbahn und zur Reinigung der Tunnelröhren und Bankette ein Staubsaug-Fahrzeug mit roboterartigen Armen.

Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.