Der Mensch und seine Mikroorganismen – eine alte Beziehung im Wandel der Zeit

Freitag, 19. November 2021, 20.00 Uhr

Prof. Dr. Urs Jenal, Biozentrum, Universität Basel
ZHAW, Gebäude TN, Technikumstrasse 71, 8400 Winterthur

Geht es um Bakterien und andere Mikroorganismen, dann denken wir in der Regel an Krankheiten und ans Händewaschen. Das hat gute Gründe, denn der Ruf dieser Kleinstlebewesen ist nicht der beste. Seit ihrer Entdeckung im 19. Jahrhundert ist unser Verhältnis zu ihnen geprägt durch Krankheitskeime, welche die Gesundheit des Menschen seit jeher ernsthaft bedrohen. Die Entdeckung der Antibiotika im 20. Jahrhundert hat diese Situation grundlegend verändert. Diese Medikamente machten es erstmals möglich Infektionskrankheiten zu therapieren und sind heute eine unverzichtbare Grundlage der modernen Medizin.

Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse deuten darauf hin, dass die Wechselbeziehungen zwischen Menschen und ihren Mikroben wesentlich komplexer sind als eine simple Räuber-Beute-Beziehung. Der Mensch ist besiedelt durch eine Vielzahl verschiedener Bakterien, welche sich im Laufe der Evolution auf das Leben in unserem Körper spezialisiert haben. Es verdichten sich Hinweise darauf, dass sie unsere Gesundheit nachhaltig positiv mitbestimmen. So wird vermutet, dass diese Kleinstlebewesen die Entwicklung unseres Immunsystems steuern, uns aktiv vor Krankheiten schützen und sogar unser mentales Wohlbefinden beeinflussen.

Der Vortrag beleuchtet die komplexe symbiontische Beziehung des Menschen mit seinen Mikroorganismen und zeigt auf, wie der moderne Lebensstil des Menschen und die Verwendung von Antibiotika die Vielfalt seines Mikrobioms beeinflusst haben und welche möglichen Konsequenzen diese Veränderungen für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden haben.

Der Vortrag wird über WebEx live übertragen

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