Die Entstehung multikultureller Gesellschaften und das molekulare Gesicht Europas

Freitag, 8. Januar 2021, 20.00 Uhr

Prof. Dr. Kurt W. Alt, Direktor Zentrum für Natur- und Kulturgeschichte des Menschen, Danube Private University, Krems-Stein, Österreich
ZHAW, Laborgebäude TL 201/202/203, Technikumstrasse 9, 8400 Winterthur

Die Wiege der Menschheit steht zweifellos in Afrika, wo sich vor drei Millionen Jahren der Mensch als eigenständige Gattung entwickelt. Vor zwei Millionen Jahren beginnt er als «Homo erectus» die Welt zu erobern, seit 300’000 Jahren existiert der anatomisch moderne Mensch «Homo sapiens». Letzterer verlässt Afrika vor mehr als 100’000 Jahren und lebt seit etwa 40’000 Jahren in Mitteleuropa, zu Beginn in Co-Existenz mit dem Neandertaler. Es ist die Zeit der Jäger und Sammler, aber nicht das Paradies, wie oft beschrieben.

Zum Ende der letzten Eiszeit vor etwa 12’000 Jahren entwickelt sich als Alternative zur aneignenden Lebensweise der Jäger und Sammler die bäuerliche Lebensweise im Nahen Osten, die sich in den folgenden Jahrtausenden auf unterschiedlichen Routen in ganz Europa ausbreitet. Mit der Populations- und Besiedlungsgeschichte des prähistorischen Europas beschäftigt sich die Forschungsgruppe seit zwanzig Jahren: Molekulargenetisch und mit weiteren Methoden. Sie will herausfinden, wie sich die produzierende Lebensweise, also Landwirtschaft und Viehhaltung, verbreitet haben und welche Dynamik dieser Prozess aufweist. Diese Ergebnisse sollen zu einem besseren paneuropäischen Verständnis beitragen.

Der Vortrag kann aufgrund der Corona-Pandemie nicht mit Publikum stattfinden. Er wird live übertragen und kann später in unserem Archiv oder auf Youtube angesehen werden.

 

Aufzeichnung des Vortrages vom 8. Januar 2021

Präsentation zum Vortrag zum Download