Prof. Dr. Christoph Zollikofer, Anthropologisches Institut, Universität Zürich
14. November 2014 – 20.00 Uhr, ZHAW
ZHAW, grosser Physikhörsaal, Technikumstrasse 9, 8400 Winterthur
Hominiden-Fossilien sind sehr selten und oft nur unvollständig erhalten. Deshalb ist unser Wissen über die menschliche Evolutionsgeschichte immer noch lückenhaft. Wie entstehen neue Hominiden-Arten, wie verändern sie sich im Lauf der Zeit, und warum sterben sie schliesslich aus? Diese Fragen erhitzen die Gemüter, nicht zuletzt weil sie unser Selbstbild betreffen, und weil fragmentarische Fossilien Spielraum für Interpretationen lassen.
Im Lauf der letzten Jahrzehnte hat sich die Paläoanthropologie stark verändert, und sie ist ein Teil der «normalen» Evolutionsbiologie geworden. Eine stetig wachsende Zahl von Hominiden-Fossilien aus reichhaltigen Fundstätten und neue Untersuchungsmethoden ermöglichen einen detailgenauen und objektiven Blick auf unsere ausgestorbenen Verwandten. In diesem Vortrag zeige ich anhand der Hominidenfunde von Dmanisi in Georgien, wie aus Fossilien gesichertes Wissen über die menschlichen Evolution gewonnen werden kann und wie Wissenslücken mit vergleichenden Studien zur Evolution unserer nächsten lebenden Verwandten, der Menschenaffen, geschlossen werden können.
Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.