Fest verwurzelt und doch hoch dynamisch – Neuer Blick auf das Pflanzenwachstum dank Bildverarbeitung

Dr. Achim Walter, Institut für Agrarwissenschaften, ETH Zürich
Freitag, 30. November 2012, 20.00 Uhr
ZHAW, grosser Physikhörsaal, Technikumstrasse 9, 8400 Winterthur

Pflanzen bilden die Grundlage unserer Ernährung. Im Verlauf ihres Wachstums bauen sie Kohlenhydrate und andere Speichersubstanzen auf. Sowohl die Photosynthese als auch die Wasser- und Nährstoff-Aufnahme von Pflanzen sind recht gut erforscht und in molekularen Details verstanden. Erstaunlich wenig weiss man aber darüber, welche unterschiedlichen Strategien und zeitlichen Grundmuster die Pflanzen für ihre Wachstumsprozesse entwickelt haben. Neuere Erkenntnisse zeigen, dass viele Pflanzenarten eine unterschiedliche Wachstumsaktivität während des Tagesganges haben. Blätter von Gräsern wachsen beispielsweise zu beliebigen Zeitpunkten. Bei ihnen ist die Wachstumszone nicht der Umwelt exponiert, sie betreiben dort keine Photosynthese und erfahren keinen Wasserverlust durch Transpiration. Blätter typischer Zweikeimblättriger Pflanzen hingegen kennen keine räumlich getrennten Zonen von Wachstum und Photosynthese. Ihre Wachstumszone ist bereits früh der Umwelt exponiert. Zeiten maximalen Wachstums liegen hier an den Tag-Nacht-Übergängen. Sukkulente Pflanzen, die ihre Spaltöffnungen tagsüber geschlossen halten, wachsen praktisch ausschliesslich am Tag.

Diese unterschiedlichen Wachstumsstrategien können dank bildverarbeitender Methoden analysiert und sehr attraktiv präsentiert werden. In seinem Vortrag erläutert Achim Walter den Stand der Forschung und gibt einen Einblick, wie auch mit Hilfe solcher Erkenntnisse unsere Agrarsysteme weiterentwickelt werden können.

Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.