Macht Musik schlau?

Prof. Dr. Lutz Jäncke, Lehrstuhl für Neuropsychologie, Psych. Institut, Universität ZH
Freitag, 5. März 2010, 20.00 Uhr
ZHAW, grosser Physikhörsaal, Technikumstrasse 9, 8400 Winterthur

Häufig erfährt man von der Presse, dass Musik besonders die kognitiven Leistungen fördern würde. Eine typische Schlagzeile ist: «Musik macht schlau» oder «Hören von Mozart-Musik ist für das Lernen förderlich». Stimmt dies wirklich?

Einer, der dies besonders wissen muss, ist Prof. Dr. Lutz Jäncke, Inhaber des Lehrstuhls für Neuropsychologie der Universität Zürich. Er hat sowohl Biologie, als auch Hirnforschung und Psychologie studiert. Zu seinem geplanten Vortrag sagt er: «Ich werde diese Fragen erörtern und überprüfen, ob die wissenschaftlichen Befunde diesbezüglich harten Kriterien standhalten. Es wird sich dabei herausstellen, dass diese in der Presse häufig berichteten sensationellen Ergebnisse im Lichte aktueller Ergebnisse viel nüchterner erscheinen. Ich werde aber allerdings auf eine Serie von Experimenten zu sprechen kommen, die Transfereffekte von Musik Ausüben zum Gedächtnis, zum Verstehen von Sprachen und zum Gebrauch von Orientierungsfunktionen belegen.»

Neben diesen Befunden existieren teilweise sensationelle Ergebnisse, die zeigen, dass das Gehirn von Musikern sich im Hinblick auf anatomische und physiologische Aspekte besonders ausgebildet hat. Diese Plastizität wird insbesondere durch die Intensität und Dauer des Musiktrainings bestimmt und nicht – wie bislang vermutet wurde – durch Begabung. Haben die vermeintlich nicht Begabten eine neue Chance? Für Spannung ist damit mit Sicherheit gesorgt.

Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.