Dr. Kathrin Altwegg, physikalisches Institut der Universität Bern
12. Dezember 2014 – 20.00 Uhr
ZHAW, grosser Physikhörsaal, Technikumstrasse 9, 8400 Winterthur
Gastgesellschaften: Archimedes-HSZ Zürich, Astronomische Gesellschaft Winterthur AGW, Swiss Engineeringrof.
Im März 2004 erfolgte der Start in Kourou auf Französisch-Guyana. Die Rakete hob erfolgreich ab mit dem Ziel, 2014 den Kometen Tschuryumow-Gerasimenko zu erreichen und dort den Landeroboter Phylae abzusetzen. So wie es einst mit dem Rosetta-Stein gelang die ägyptischen Hieroglyphen zu übersetzen, will man mit dem Projekt Rosetta das Geheimnis um die Entstehung von Kometen und damit auch des Sonnensystems lüften. Woher kommt das Material, aus dem sich die Planeten gebildet haben, wer brachte das Wasser zur Erde? Allenfalls Kometen?
Zusammen mit Rosetta fliegt auch Rosina, ein Forschungsinstrument der Universität Bern, zum Kometen. Es soll dereinst die vom Kometen ausströmenden Gasteilchen über einen grossen Massebereich spektrometrisch analysieren. Verantwortlich für dieses Gerät zeichnet die Physikerin Kathrin Altwegg. «Es ist eine verrückte Mission, die die ESA da startet, aber wenn sie gelingt, dann wissen wir sehr viel mehr, wie unsere kosmische Heimat einst entstanden ist», meint die Forscherin.
Auf der zehnjährigen Reise hatte die Forschergemeinschaft alle Hände voll zu tun. Geräte mussten geeicht, Fehler ausgemerzt werden – keine leichte Sache bei einer Sonde, die weit weg von zu Hause im All auf ihr Ziel zufliegt. Ab August 2014 soll Rosetta nicht nur den Kometen Tschuryumow-Gerasimenko erreichen, sondern ihn in den folgenden Monaten in acht Kilometern Höhe umkreisen und dabei einen Landeplatz erkunden. Wenn alles rund läuft, löst sich am 11. November 2014 das Landegerät Philae vom Mutterschiff und setzt auf dem Kometen auf. «Eine Hochrisikomission», wie Altwegg sagt. «Hoffen wir, dass alles so kommt wie geplant.»
Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.