Sicherheit um jeden Preis? Der Umgang mit Risiken

Dr. Jakob Rhyner, Universität der Vereinten Nationen UNU, Bonn, Vizerektor in Europa und Direktor des Instituts für Umwelt und menschliche Sicherheit
Freitag, 18. November 2011, 20.00 Uhr
ZHAW, grosser Physikhörsaal, Technikumstrasse 9, 8400 Winterthur

Das Leben in Gesundheit und Sicherheit ist eines der Grundbedürfnisse des Menschen. Die Reduktion von Risiken ist ein zentrales Ziel. Welchen Risiken sind wir ausgesetzt? Wie können wir uns gegen sie schützen? Was akzeptieren wir als Schicksal, oder auf Fach-Deutsch als Restrisiko? Mit dem grössten Teil der Gefahren haben wir Erfahrung, da wir ihnen häufig ausgesetzt sind. Hier können wir selber Schutzmassnahmen ergreifen, und auch der Gesetzgeber kann mithelfen, zum Beispiel beim Autoverkehr. Wie sollen wir aber auf seltene Ereignisse reagieren, die den gewohnten Rahmen verlassen, bei denen wir vielleicht gar nicht mehr verstehen, wie sich die Situation entwickeln wird? Was kann man zum Beispiel aus Fukushima in Japan lernen? Was können wir in die Schweiz übertragen? Bei Gefahren haben wir meist Unfälle oder Katastrophen im Auge. Viele Entwicklungen laufen aber schleichend ab und es ist nicht ohne weiteres erkennbar, ob und wann eine Gefahr entsteht, und worin diese genau besteht. Beispiel Klimaerwärmung. Wie soll da zum Beispiel ein Planer beim zuständigen kantonalen Amt vorgehen? Meist sind Risiken auch mit Chancen verbunden. Wir können auf sehr einfache Weise das Risiko ausschliessen, je unter eine Lawine zu geraten, nämlich indem wir uns im Winter nie in den Bergen aufhalten. Eine Kernschmelze in einem Atomkraftwerk können wir ausschliessen, indem wir es abschalten. Mit solchen Entscheiden vergeben wir immer aber auch Chancen. Wie können wir Chancen und Risiken gegeneinander abwägen? Der Vortrag will auf die obigen Fragen keine abschliessenden Antworten geben, sondern schauen, was für Ansätze möglich sind.

Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.