Prof. Dr. Franz Baumgartner, Dozent für erneuerbare Energie, ZHAW
Freitag, 15. Januar 2010, 20.00 Uhr
ZHAW, grosser Physikhörsaal, Technikumstrasse 9, 8400 Winterthur
Heute leistet Strom aus Solarzellen etwa 1% der Stromerzeugung in Deutschland, dem führenden Land der Photovoltaik. Hält das jährliche Wachstum von rund 40% wie in den letzten zehn Jahren an, könnte im Jahre 2020 der Beitrag des Solarstroms schon bei 20% liegen. Dafür würden auch die bestehenden Dachflächen allemal ausreichen. Ein Beispiel: Aktuell betragen die Erzeugungskosten in Grosskraftwerken in Süditalien ca. 39 Rappen, also Preise, wie sie dort auch die Haushaltskunden bezahlen müssen.
Günstigere Solarzellen können aber durch konsequente industrielle Massenproduktion erreicht werden, wie zum Beispiel Dünnschicht-Solarzellen aus Schweizer Produktionsanlagen. Schon vor 50 Jahren wurde über die Solarstromproduktion im Süden bis zur Sahara nachgedacht. In den nächsten 20 Jahren müsste dann auch über Investitionen in transnationale Stromnetze aus dem Süden entschieden werden. Dies sind enorme Chancen auch für Jobs in der Schweiz, die heute auf diesem Sektor führend sind. Eines ist klar: Den produzierten Solarstrom werden wir gut brauchen können, um unsere Elektroautos, aber auch die solarversorgten Wärmepumpen zu betreiben.
Seit Februar 2009 ist Franz Baumgartner Dozent für Erneuerbare Energien und Elektronik an der ZHAW. Der Elektrotechniker und Physiker ist schon 20 Jahre im Bereich Photovoltaik tätig und zwar in der industriellen Fertigung von Dünnschichtsolarmodulen, aber auch in der Planung und Entwicklung von Photovoltaik Anlagen – vom kleinen Solardachfenster bis hin zu Megawatt-Solarfarmen.
Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.