An den Grenzen des Messbaren

Prof. Dr. Ursula Keller, Physik Departement, ETHZ
Sonntag, 8. November 2015 – 11.00 Uhr
Alte Kaserne Winterthur, Technikumstrasse 8, 8400 Winterthur
Gastgesellschaft: Swiss Engineering

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Ursula Keller

Beim Bedienen der Kaffeemaschine, auf dem Weg zur Arbeit mit dem Auto oder am Computer und iPhone – Immer wieder sehe ich im Alltag Gegenstände, die bei der Herstellung mit einem kurzgepulsten Laser bearbeitet wurden. Diese leistungsfähigen Lichtquellen werden heute zum Beispiel eingesetzt, um Oberflächen zu gestalten oder Materialien auf die richtige Grösse zu schneiden. Diese Laserquellen benutzen wir in der Gruppe gleichzeitig auch, um ultraschnelle Vorgänge zu studieren. Damit können extrem präzise Uhren, sogenannte «optische Uhren», gebaut werden. Diese sind so genau, dass wir Gravitationsunterschiede von wenigen Zentimetern Höhenunterschied messen können, wie sie von Einsteins Relativitätstheorie vorausgesagt wurden.

Mit der futuristisch anmutenden Attoclock und der nicht minder beeindruckenden Attoline können wir heute fundamentale physikalische Prozesse untersuchen, die sich im Bereich von einigen wenigen Attosekunden abspielen und nur einige Milliardstel einer Milliardstelsekunde (10-18 sec) dauern: Wir stossen in einen völlig neuen Bereich der Messtechnik vor. Diese Prozesse sind wichtig für viele interdisziplinäre Anwendung im Bereich der Elektronik, Energie bis hin zur Medizin und Biologie. Ohne diese schnellen Prozesse gäbe es weder Photosynthese noch Atmung oder Augenlicht. Genau diese fachübergreifende Zusammenarbeit haben wir im Nationalen Forschungsschwerpunkt «Molecular Ultrafast Science and Technology», den ich als Direktorin mitleite, und am PSI in Villigen mit dem «SwissFEL». Der Vortrag zeigt diese «Grenzen des Messbaren» anschaulich.

Musik und ein Gespräch mit der Wissenschafterin bereichern die Veranstaltung.

Unkostenbeitrag: Fr. 15.- (SchülerInnen Fr. 5.-). Ein Kaffee und Gipfeli inbegriffen.

Audiodatei

Wir haben das Gespräch mit Prof. Ursula Keller und NGW-Präsident Peter Lippuner aufgezeichnet.
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Präsentation

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