Sonntag, 6. November 2016, 11.00 Uhr
Dr. Wolfger von der Behrens, Institut für Neuroinformatik, Universität Zürich/ETHZ
Alte Kaserne Winterthur, Technikumstrasse 8, 8400 Winterthur
Gastgesellschaft: Swiss Engineering
Das Gehör ist ein mikromechanisches Wunder der Evolution. Es kann einen gewaltigen Umfang an Reizen abbilden, von fast nicht wahrnehmbar leise bis schmerzhaft laut, von sehr tief bis nahezu unhörbar hoch. Doch es wird durch Spezialisten in der Natur übertroffen, wie z.B. Fledermäusen, die ihr Gehör als einen unvergleichlichen aktiven Sinn nutzen oder Eulen, die anhand der Geräuschkulisse navigieren. Gleichzeitig ist der Mensch aber in der Lage, Strategien und Techniken solcher Vorbilder aus der Natur für sich zu nutzen.
Die Umwandlung des Schalls in ein Nervensignal findet in extrem spezialisierten Sinneszellen statt. Diese hohe Sensitivität des Gehörs wird durch ausgesprochen empfindliche Strukturen erreicht. Zugleich ist dieses System sehr verwundbar und schon kleinste Defekte können zu Hörverlust und paradoxerweise zum Entstehen eines Phantomtons – Tinnitus – führen. Im Vortrag werden die physiologischen Grundlagen des Gehörs dargestellt, wie Hörverlust und Tinnitus entstehen können, welche Möglichkeiten der Heilung uns zur Verfügung stehen und an welchen zukünftigen Therapien geforscht wird.
Die Veranstaltung entstand zusammen mit «sichtbarGEHÖRLOSE ZÜRICH», eine gemeinnützige Dachorganisation der Gehörlosen-Selbsthilfe im Kanton Zürich. Sie wird deshalb auch in die Gebärdensprache übersetzt. Musik und ein Gespräch mit dem Wissenschaftler ergänzen die Veranstaltung.
Unkostenbeitrag: 15 Franken (Studierende 5 Franken). Kaffee und Gipfeli inbegriffen.