Der Jäger und die Sammlerin – mit der Steinzeit die (Geschlechter-)Welt erklären?

Sonntag, 05. Dezember 2021, 11.00 Uhr

Alte Kaserne Winterthur, Grosser Saal, Technikumstr. 8, 8400 Winterthur
Gastgesellschaft: Swiss Science Center Technorama

Prof. Dr. Brigitte Röder, Ur- und Frühgeschichtliche und Provinzialrömische Archäologie, Universität Basel

 

Prähistorische Geschlechter-, Sozial- und Kindheitsgeschichte sind die Forschungsschwerpunkte von Brigitte Röder. Sie wirkte von 2002 bis 2005 als nationale Koordinatorin der Schweizer Graduiertenkollegien Gender Studies an der Universität Basel. Unter ihrer Leitung wurden die Leitbilder von Familie und Kindheit in der archäologischen Literatur kritisch analysiert und bewertet. «Männer sind ursprünglich Jäger, und Frauen sind Sammlerinnen» – auf dieser Vorstellung basieren die meisten aktuellen Geschlechterklischees. Angeblich biologisch vorgegeben, sei dies «seit Urzeiten» die «natürliche» Rollenteilung zwischen Männern und Frauen: er Ernährer – sie Gattin, Hausfrau und Mutter. 

Gab es dieses urgeschichtliche Traumpaar überhaupt? Was sagen die archäologischen Quellen dazu? Was weiss man über urgeschichtliche Geschlechterverhältnisse, und wie kommt die Archäologie zu diesen Erkenntnissen?

Antworten auf diese Fragen werden aus der Perspektive der archäologischen Geschlechterforschung entwickelt, deren Arbeitsweisen, Aussagepotentiale und Grenzen präsentiert werden. Es zeigt sich, dass einige Befunde einzelne Aspekte des Bildes zu bestätigen scheinen, andere verblüffen durch gänzlich unerwartete Rollen. Das Ergebnis ist ein facettenreiches Bild, das auf vielfältige, sich stets wandelnde Geschlechterrollen und -konzepte hindeutet.

 

Musik junger Musikerinnen und Musiker des Konservatoriums Winterthur und ein Gespräch mit dem Forscher sind Teil der Veranstaltung. Unkostenbeitrag Fr. 15.- (mit ZKB Karte Fr. 10.-), SchülerInnen Fr. 5.- (mit ZKB Karte Fr. 3.-). Kaffee und Gipfeli sind inbegriffen.

, , ,