Ein Mensch ist kein Wurm, und doch…

Sonntag, 4. Dezember 2016, 11.00 Uhr
Prof. Dr. Michael Hengartner, Rektor Universität Zürich
Alte Kaserne Winterthur, Technikumstr. 8, 8400 Winterthur

Ein Mensch ist kein Wurm. Und doch ist der Wurm uns viel ähnlicher, als man auf den ersten Blick denken könnte. Er besteht aus vielen Zellen, die ähnlich funktionieren wie bei uns. Er hat ein Hirn, Muskeln, einen Magen, muss nach Nahrung suchen und sich vor Gefahr schützen. Er ist bestrebt, viele Kinder zu kriegen und ihnen eine gute Zukunft zu ermöglichen.

Können wir etwas über uns selber lernen, wenn wir uns einen Wurm genauer anschauen? Genau diesen Ansatz verfolgen Forscher auf der ganzen Welt, die «Modellorganismen» studieren. Sie helfen uns zu verstehen, wie der Mensch sich entwickelt und wie Krankheiten entstehen. Beispiele von Modellorganismen sind die Taufliege Drosophila, die Hausmaus, der Zebrafisch, und der Nematode Caenorhabditis elegans (im Bild). C. elegans ist winzig klein (1 mm lang), ernährt sich von Bakterien und lebt normalerweise im Komposthaufen. Im Forschungslabor beobachtet man ihn unter dem Mikroskop.

«In meiner eigenen Forschung mit dem Wurm beschäftige ich mich vor allem mit der ‹Apoptose›, einem überraschenden Prozess, in dem eine Zelle stirbt um das Überleben und die bessere Entwicklung des ganzen Körpers zu gewährleisten. Apoptose gibt es auch beim Menschen. Uns schützt sie zum Beispiel vor Krebs und Infektionen. Ich werde über dieses ‹Winkelriedprogramm›, sowie über viele andere interessante Erkenntnisse, die wir dank der Forschung am Wurm erlangten, berichten.»

Ein Gespräch mit dem Referenten und Musik ergänzen die Veranstaltung.

Unkostenbeitrag: 15 Franken (Studierende 5 Franken). Kaffee und Gipfeli inbegriffen.

Präsentation

Tonaufzeichnung