Der Australopithecus sediba als Bindeglied in der Menschheitsforschung?

Dr. Peter Schmid, Kurator Anthropologisches Museum der Universität Zürich
Sonntag, 5. Dezember 2010 – 11.00 Uhr

Am 15. August 2008 fand in Südafrika ein kleiner Junge das Fragment eines menschenartigen Schlüsselbeins. Dieses unscheinbare Knochenstück sollte bald darauf die wissenschaftliche Welt in Aufregung versetzen. Es handelte sich nämlich um den Knochen einer neuen Hominidenart, des Australopithecus sediba. Sofort begannen Spekulationen, ob es sich beim Fund allenfalls um eine Übergangsform zwischen den Gattungen Australopithecus und Homo handeln könnte.

Peter Schmid, Leiter der Swiss Fieldschool des Anthropologischen Instituts der Universität Zürich, war schon sehr früh bei den Ausgrabungen im südafrikanischen Malapa nördlich von Johannesburg dabei. Das Züricher Grabungsteam hat inzwischen Elemente von mindestens vier Individuen eines bisher unbekannten, möglichen Vorfahren des Menschen gefunden. «Der gesamte Körperbau entspricht demjenigen eines Menschenartigen der australopithecinen Anpassungsstufe,» erklärt der Forscher. «Unsere Hominidenart könnte eine Ahnenform der Gattung Homo sein.»

Wie ist der Fund zu bewerten? Was macht ihn zu einem möglichen Bindeglied in der Ahnenforschung des Menschen? Wie lebten diese Menschenartigen vor 1,8 Millionen Jahren? Peter Schmid wird im Gespräch und in einem Vortrag zeigen, warum die Forscherwelt derart fasziniert von diesem neuen Fund ist.

Die Veranstaltung wird von jungen Künstlern des Musikkonservatoriums Winterthur begleitet.

Unkostenbeitrag: Fr. 10.– (SchülerInnen Fr. 5.–). Kaffee und Gipfeli inbegriffen