Das Eichhörnchen

Mittwoch, 5. Dezember 2018, 14.00 Uhr
Daniela Zingg, Biologin und Direktorin Naturmuseum Winterthur, und Pia Schütz, Biologin
Im grossen Hörsaal der ZHAW im Laborgebäude TL

Eichhörnchen leben im Wald aber auch mitten in der Stadt. Wir können sie gut beobachten. Sie sind zudem niedlich und darum auch oft in der Werbung eingesetzt. Es handelt sich also um eine Tierart, die wir kennen.

Kennen wir aber die Lebensweise der Eichhörnchen wirklich? Wo sind sie eigentlich in der Nacht? Wann und wo ziehen sie ihre Jungtiere auf? Wie überleben sie den Winter und was fressen sie im Sommer? Haben eigentlich Eichhörnchen Feinde?

Je mehr Fragen wir stellen, desto mehr wird einem bewusst, dass diese bekannte Tierart nicht so bekannt ist, wie wir zuerst denken. An diesem Nachmittag geben Euch die Biologin Pia Schütz und die Direktorin des Naturmuseums Winterthur einen Einblick in das Leben dieses spannenden Tieres und stellen Euch auch die Ausstellung «Eichhörnchen» im Naturmuseum Winterthur vor.

Daniela Zingg, Biologin und Direktorin Naturmuseum Winterthur

Tiere haben mich schon immer beschäftigt, sei es mit einem selbstgebastelten Schneckenterrarium im Zimmer, mit der Aufzucht von Käferlarven im Hundefutter oder mit dem stundenlangem Beobachten von Rehen, Füchsen und Hasen mit dem Vater an Sommerabenden am Waldrand.

Nach der Matura wahr für mich klar, dass ich Biologie studieren wollte mit dem Endziel als Zoologin abzuschliessen. Während dem Studium arbeitete ich beim Fledermausschutz und verbrachte manche Nächte im Freien beim Fledermausbeobachten. Für die Diplomarbeit wählte ich ein Thema, in dem es auch um Säugetiere ging. Ich untersuchte die Anpassungen der Haut des Eichhörnchens an das Kletterverhalten. Dabei ging es um Tasthaare, Hautdrüsen und um Fussballen der Eichhörnchen. Die Faszination fürs Eichhörnchen hat mich bei dieser Arbeit gepackt und nicht mehr losgelassen. Für mich war klar, wenn ich Direktorin des Naturmuseums werde, gibt es eine Ausstellung über das Eichhörnchen.

Pia Schütz, Biologin

Für meine Diplomarbeit bekam ich von meinen Eltern einen Feldstecher geschenkt. Mit ihm entdeckte ich das Glück, das man – egal wie alt man ist – immer wieder beim Beobachten von Tieren und Landschaften empfinden kann. Eichhörnchen, Vögel, Reh und Dachs zuerst im Geäst zu suchen, den Blick genau auf sie zu richten und sie minutenlang zu betrachten, ohne dass sie sich durch mich stören lassen, ist heute noch eine Lieblingsbeschäftigung.

Ein berühmter Verhaltensforscher hat gesagt, dass wir nur lieben, was wir kennen und nur schützen, was wir lieben. Bei meiner täglichen Arbeit versuche ich anderen die Schönheit und Vielfalt der Natur, die uns umgibt, zu zeigen und zu erklären. Das ist der Anfang vieler Projekte zum Schutz und Erhalt von Arten und Lebensräumen. So leiste ich meinen Beitrag zu erhalten, was ich liebe.