Pilze? Gibt es nicht einige ganz giftige und andere die man essen kann? Wie wachsen Pilze überhaupt? Pilze sind weder Pflanzen noch Tiere, sondern etwas ganz Eigenes. Was wir sehen ist meist nur der kurzlebige vergängliche Fruchtkörper. Die meiste Zeit leben Pilze aber als fädige Organismen und müssen sich so ihr Leben organisieren; Nahrung finden, Nahrung aufnehmen, sich vor Feinden schützen, Freunde finden. Nahrung finden Pilze überall, als grosse Recycler bauen sie ab, was alle andern nicht mehr brauchen, als Mykorrhizapilz helfen sie Bäume ernähren, im Boden verkleben sie kleine Bodenteilchen und sorgen so für stabile rutschsichere Böden und einige Pilze können andere krank machen.
Béatrice Senn-Irlet
Ich war immer fasziniert von Pflanzen aller Art und liebte es seit meiner Kindheit neue Pflanzen zu entdecken. Während des Biologiestudiums lernte ich von einem pensionierten Pilzfreund – einer Art Grossvater –, wie vielfältig und unerforscht die Vielfalt der einheimischen Pilze ist. Voller Begeisterung begann ich mich auf Pilze zu spezialisieren. In meiner Doktorarbeit untersuchte ich die Vielfalt und die Ökologie von Pilzen in der alpinen Stufe. Danach untersuchte ich eine einzige Pilzgattung sehr eingehend und konnte zeigen, wie viele Arten es darin in Europa gibt. Für diese Studien besuchte ich das Nationalmuseum in den Niederlanden, die Sammlungen in London und New York und lernte dazu moderne molekulare Techniken in den USA.
An der Universität Bern unterrichtete ich lange Zeit in Vegetationskunde und in Pilzkunde. An der WSL konnte ich seither das nationale Datenzentrum Pilze aufbauen mit einer grossen Datenbank zur Erfassung aller Pilzbeobachtungen in der Schweiz. So wissen wir nun viel besser welche Arten in der Schweiz wo vorkommen und welche man schützen sollte, weil sie bedroht sind.
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