Dana Niederhäuser: Die Rolle der Makrophagen bei der Wundheilung in Zebrabärbling-Embryos

«Mithilfe des Resultates könnte man neue medizinische Therapieansätze entwickeln, die zu einer Förderung der Wundheilung durch gezielte Unterstützung der Makrophagen in bestimmten Wundregenerationsphasen führen.»

Dana Niederhäuser

Die Rolle der Makrophagen bei der Wundheilung in Zebrabärbling-Embryos

Autorin: Dana Niederhäuser, 6d, Maturitätsarbeit an der Kantonsschule Rychenberg Winterthur, 5. Dezember 2023

Die Maturarbeit, welche die NGW heute auszeichnet, ist von der ersten bis zur letzten Seite hinsichtlich Forschungsfragen, Abgrenzung und Inhaltsstruktur sowie sprachlicher Präzision und Ausdruckskraft eine ganz hervorragende Arbeit. Die Autorin hat genau verstanden, was sie untersucht, ihr Vorgehen verständlich und konzis beschrieben und ihre Arbeit nach Abschluss sorgfältig reflektiert. Beachtlich ist die sprachliche Leichtigkeit, mit der die Autorin ihre Experimente beschrieben und deren Ergebnisse gewürdigt hat. Ebenso beachtlich ist der umsichtige Vergleich, den die Autorin zwischen ihrer eigenen Arbeit und der Referenzstudie gezogen hat. Den Fokus, den sie mit der Formulierung von drei Hypothesen am Ende der Einleitung gesetzt hat, hat sie stets behalten und ist kein Jota abgewichen vom experimentellen Nachweis und von der dargelegten Struktur mit Hauptexperiment und Zusatzexperiment. Die Unterkapitel Diskussion, Schwierigkeiten, Optimierungsvorschläge und Fazit am Ende der Arbeit runden die reife Leistung ab. Ich ziehe meinen Hut vor dieser – auch formal, sprachlich und orthographisch einwandfreien – Arbeit. Die Experten empfehlen diese vorbehaltlos zur Prämierung durch die NGW.

Aber was war es denn nun, was die Schülerin untersucht hat? Die Wundheilung besteht ja aus derart vielen Teilaspekten und am Menschen wird sie die Experimente wohl nicht durchgeführt haben. Nein, Fischembryos mussten herhalten und erhielten eine kleine Verletzung an der Schwanzflosse zugefügt und untersucht wurde, wie sich die Wundheilung zwischen Fischen mit und ohne sogenannte Makrophagen, auch Riesenfresszellen genannt, unterscheidet. Dafür mussten Fische erst einmal genetisch so verändert werden, dass die Produktion der Makrophagen ausgesetzt wurde. Danach wurde die Geschwindigkeit der Wundheilung mittels Bildanalyse analysiert und statistisch ausgewertet. In einem Nebenexperiment wurde bei den genetisch unveränderten Fischen nachgewiesen, dass und wie diese Makrophagen zur verletzten Stelle wandern, um ihre Aufgabe zu übernehmen. Gezeigt wurde: sie tun dies, tun es zuverlässig und sind ein Puzzlesteinchen in der Gesamtkette der Abläufe, die dazu führen, dass wir nach wenigen Wochen kaum mehr etwas von der Schnittverletzung sehen.

Für ihre hervorragende Arbeit mit dem Namen «Die Rolle der Makrophagen bei der Wundheilung in Zebrabärbling-Embryos: Eine experimentelle Analyse» erhält Dana Niederhäuser den NGW-Award 2024 an der Kantonsschule Rychenberg. Nebst einem Preisgeld von 500 Fr. umfasst dieser die Mitgliedschaft in der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft.
Michael Oettli, Präsident NGW

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