Prof. Dr. Konrad Steffen, Eidgenössisches Institut für Wald, Schnee und Landschaft, WSL, Birmensdorf
31. Oktober 2014 – 20.00 Uhr
ZHAW, grosser Physikhörsaal, Technikumstrasse 9, 8400 Winterthur
Gastgesellschaften: Archimedes-HSZ Zürich, Swiss Engineering
Das grönländische Eisschild zeigt einen zunehmenden Eisverlust während des letzten Jahrzehnts. Der aktuelle Eisverlust in Grönland entspricht einem globalen Meeresspiegelanstieg von ca. 1 mm pro Jahr. Der globale Meeresspiegel-Anstieg verursacht durch das Schmelzen der beiden Eisschilder in Grönland und in der Antarktis, von Gletschern, und der thermischen Expansion der Meere dürfte im Jahr 2100 bis zu einem Meter höher liegen, wobei grosse regionale Unterschiede auftreten werden. Die mittleren jährlichen Lufttemperaturen auf dem grönländischen Eisschild haben sich seit 1991 um 4 Grad erhöht. Auch die Schneeschmelze hat stark zugenommen, was zu einem erhöhten Schmelzwasserfluss in Richtung Küste führte. Die Erhöhung der Schmelzwasser und die gleichzeitige Erhöhung der Eisfluss-Geschwindigkeit in der Ablation-Region lässt vermuten, dass das Schmelzwasser durch «Moulins» und Spalten bis an die Unterseite des Eisschildes in grosse Tiefe eindringen kann. Diese unterirdischen hydrologischen Kanäle und Hohlräume wurden mit einem Radarsystem vermessen und mit Videokameras aufgenommen und führten somit zu neuen Erkenntnissen.
Prof. Dr. Konrad Steffen ist Atmosphärenphysiker an der ETH und gleichzeitig Direktor des eidgenössischen Instituts für Wald, Schnee und Landschaft WSL. Das Institut, das in Davos, vor allem aber in Birmensdorf zu Hause ist, ist international bekannt. Gleichsam zur Erinnerung: Die WSL hat uns namhaft bei der inhaltlichen Gestaltung der Ausstellung «Waldzeit – Mensch, Wald, Wissenschaft» im vergangenen Mai auf dem Neumarkt unterstützt. Deshalb freuen wir uns besonders auf diesen spannenden Vortrag.
Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.