Freitag, 12. November 2021, 20.00 Uhr

ZHAW, Gebäude TN, Technikumstrasse 71, 8400 Winterthur

Dr. Sabine Braun, Institut für angewandte Pflanzenbiologie IAP, Witterswil

 

Durch die zunehmende Trockenheit sowie steigende Phosphor- und Kalium-Konzentrationen in den Trieben wird das Wachstum von Bäumen stark beeinträchtigt. Zudem werden die Bäume anfälliger für Schädlinge. Was für Laien an absterbenden Fichten und frühzeitig verfärbten Laubbäumen sichtbar wird, belegen Langzeit-Waldbeobachtungen, welche das Institut für angewandte Pflanzenbiologie seit 1984 in mehreren Kantonen durchführt. Diese Beobachtungen, die 2008 auch auf Eichen ausgedehnt wurden, umfassen heute 185 Beobachtungsflächen in der ganzen Schweiz. Der Kanton Zürich ist seit Beginn an diesem Projekt mit 23 Flächen und 1473 Bäumen aktiv beteiligt.
Der Vortrag von Sabine Braun, der Leiterin des IAP, zeigt die Ergebnisse dieser Langzeitbeobachtungen mit einem Schwerpunkt bezüglich der Reaktionen der Bäume auf den Trockensommer 2018 und den Unterschieden zwischen Baumarten und zwischen Regionen in der Schweiz auf. Die Ausfälle von Fichten infolge Borkenkäferschäden erreichten Rekordwerte. Ebenfalls nachgewiesen wurde durch die Beobachtungen, dass bei den untersuchten Bäumen auch der Volumenzuwachs beträchtlich tiefer ausfällt. So ist dieser Zuwachs beispielsweise bei den Buchen seit 1987 um rund 57 Prozent gesunken. Die durch Trockenheit geschwächten Buchen werden stärker durch Parasiten befallen, die dann oft die direkte Ursache des Absterbens sind. Darunter ist der Erreger der Buchenrindennekrose. Aber auch Wurzelfäulepilze wurden festgestellt, welche die Standfestigkeit beeinträchtigen.

Videoaufzeichnung

, , ,