Wie geschieht dem Wald im Klimawandel?

Prof. Dr. Harald Bugmann, Waldökologie, Departement für Umweltsystemwissenschaften, ETHZ
Freitag, 26. Februar 2016 – 20.00 Uhr
ZHAW, grosser Physikhörsaal, Technikumstrasse 9, 8400 Winterthur
Gastgesellschaft: Archimedes

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Harald Bugmann

Wälder bedecken rund 30% der Landfläche der Erde und unseres Landes. Sie sind von grosser Bedeutung und zwar von der globalen bis zur lokalen Massstabsebene. Dementsprechend ist es wichtig abzuschätzen, wie der Wald in den kommenden Jahrzehnten auf den von Menschen verursachten Klimawandel reagieren wird. Beobachtungsdaten sind wichtig. Doch die verfügbaren Zeitreihen sind zu kurz und die Antwortzeiten des Waldes zu lang, als dass solche Daten allein die Antwort liefern könnten. Ebenso ist es schwierig, mit Wäldern gezielte Experimente zu machen. In dieser Situation bieten sich mathematische Modelle als Synthese-Werkzeuge an. Diese vereinen Erkenntnisse aus verschiedensten Quellen.

Die ersten Ergebnisse solcher Modellierungs-Studien legten nahe, dass Wälder unter dem Stressor Klima grossflächig zusammenbrechen könnten. Verbesserte Analysen haben dann ein differenzierteres Bild gezeigt. Ich erläutere Erkenntnisse und illustriere sie mit Beispielen.

Wir haben in den letzten Jahren den Schweizer Wald im Hinblick auf seine «Klima-Anfälligkeit» systematisch untersucht. Dabei wurden anhand der Daten des schweizerischen Landesforstinventars 71 typische Waldbestände eruiert. Für alle Bestände führten wir mit einem dynamischen Waldmodell unter verschiedenen Klimaszenarien Simulationen durch. Dabei zeigen sich gewisse allgemeine Trends, aber auch interessante Ausnahmen, die ich vorstellen werde.

Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.