Freitag, 8. November 2019, 20.00 Uhr
Prof. Dr. Patricia Holm, Departement Umweltwissenschaften, Universität Basel
ZHAW, grosser Physikhörsaal TP406, Technikumstrasse 9, 8400 Winterthur

Mikroplastik sind kleine Kunststoffteilchen mit einem Durchmesser von weniger als fünf Millimetern. Man findet sie heute in jedem Bach, Fluss oder See. Die Partikel gelangen als fragmentierte Plastikprodukte, verschüttete Rohgranulate, Textilfasern und als so genannte Microbeads (z.B. aus Kosmetika, Zahnpasta oder Babywindeln) in die Umwelt. Sie enthalten Zusätze wie Farben, Flammschutzmittel oder Weichmacher und können aufgrund ihrer wasserabweisenden Oberfläche weitere Giftstoffe aus der Umwelt anreichern. Tiere verwechseln Mikroplastik oftmals mit Nahrung und nehmen sie auf. So besteht die Gefahr, dass die Tiere mit vollem Bauch an Hunger sterben. Über die Nahrungskette gelangt Mikroplastik zu Tieren höherer Ordnung und bedroht dadurch das Ökosystem.

Unsere Forschungsprojekte untersuchen einerseits die Mikroplastikbelastung im Rheineinzugsgebiet, im Rhein selber bei Basel bis ins niederländische Delta, andererseits das Vorkommen und die mögliche Herkunft von Mikroplastik in sehr abgelegenen Regionen der Antarktischen Meeresregionen. Für die Untersuchungen entnehmen wir in diesem Gebiet Schwebestoffproben von der Wasseroberfläche und analysieren aus diesen Proben extrahierte Plastikpartikel im Labor. Damit erfahren wir mehr über ihre Herkunft, und ihre geographische Verbreitung.

Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.

Videoaufzeichnung

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