Ziehen oder Nicht-Ziehen? – Neue Erkenntnisse aus der Vogelzugforschung

Freitag, 22. November 2019, 20.00 Uhr
Dr. Jesko Partecke, Max-Planck-Institut für Verhaltensbiologie, Radolfzell
ZHAW, grosser Physikhörsaal TP406, Technikumstrasse 9, 8400 Winterthur

Der Vogelzug ist wohl eines der faszinierendsten Naturphänomene überhaupt und weckt schon seit Jahrhunderten die Neugier der Menschen. Das liegt zum einen an den enormen Leistungen, die die Vögel auf ihren Zugstrecken vollbringen. Zum anderen gibt der Vogelzug der Wissenschaft auch heutzutage noch Rätsel auf. Bei vielen Arten gibt es Individuen, die in den Süden ziehen und andere, die in den Brutgebieten überwintern. Dieses auch als Teilzug bekannte Phänomen ist ein spannendes Forschungsmodell, um die unmittelbaren Auslöser einerseits und die evolutionsbiologischen Ursachen andererseits von Tierwanderungen zu entschlüsseln, da man beide Strategien in der gleichen Art und sogar der gleichen Population vergleichen kann.

Aber welchen Vorteil hat es überhaupt zu ziehen? Wie hoch sind die Kosten? Und kann man die Entscheidung, ob man ziehen oder nicht ziehen soll, den aktuellen Umweltbedingungen anpassen, oder eben nicht? Diese und weitere spannende Fragen beantworten Jesko Partecke und sein Team an verschiedenen Amselpopulationen mit unterschiedlichen Zug- und Überwinterungsstrategien in ganz Europa. Für ihre Untersuchungen kommen dabei auch die neueste Radiotelemetrie-Technik und ein weltraumbasiertes Beobachtungssystem im Freiland zur Anwendung.

Der Vortrag ist öffentlich und gratis. Gäste sind herzlich willkommen.

Videoaufzeichnung

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