Neue Generationen von Kernreaktoren

Prof. Dr. Horst-Michael Prasser, Labor für Kernenergiesysteme, ETH Zürich
Sonntag, 20. Januar 2013, 11:00 Uhr

Fukushima hat Weichen gestellt. Die Schweiz und Deutschland wollen aus der Atomenergie aussteigen, andernorts werden neue KKW geplant und gebaut. Neue, sicherere und nachhaltigere Reaktortypen sind gefragt. Was heisst das?

In seinem Vortrag umreisst der Kernkraftwerkspezialist Horst-Michael Prasser zuerst die heute verfügbaren Reaktortypen und charakterisiert die Sicherheitseigenschaften neuer Kraftwerke der Generation III. Er fragt, ob modulare, aus kleineren Reaktoren aufgebaute Kernkraftwerke mit grossen Kraftwerkseinheiten konkurrieren könnten.

Ziel der Forschung sind aber Reaktoren der Generation IV. Diese erreichen eine enorme Erhöhung der Nachhaltigkeit. Ein geschlossener Brennstoffkreislauf wird mit dem heute noch kaum genutzten Uranisotop 238 versorgt. Dieses ist in der Natur 150 Mal häufi ger, als das spaltbare Uran 235. Damit liesse sich die Brennstoffversorgung für viele tausend Jahre sichern. Langlebige Bestandteile des nuklearen Abfalls würden rezykliert, wodurch sich die notwendigen Einschlusszeiten im Endlager verkürzen. Überfl üssig wird das geologische Tiefenlager dadurch zwar nicht. Weitere Optionen für die Zukunft bilden Thorium und die von Nobelpreisträger Carlo Rubbia vorgeschlagenen beschleunigergetriebenen Systeme zur Transmutation.

Nebst einem Gespräch mit Horst-Michael Prasser bereichern junge Musikerinnen und Musiker die Veranstaltung.

Unkostenbeitrag: Fr. 10.- (SchülerInnen Fr. 5.-). Ein Kaffee und Gipfeli inbegriffen

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