Vom Birkenpech zum Sekundenkleber

Prof. Dr. em. Ulrich W. Suter, Departement Materialwissenschaft ETH Zürich
Sonntag, 7. November 2010 – 11.00 Uhr

Der Kunststoff, man glaubt es kaum, ist älter als der Homo Sapiens. Schon die Vorfahren der heutigen Menschen haben geklebt, und diese Fügetechnik wurde durch die Jahrtausende weiterentwickelt und ist heute zur wichtigsten Verbindungsmethode geworden. Aus dem reinen Klebstoff ist im Laufe der Menschheitsgeschichte auch das Vollmaterial mit eigener Körperlichkeit geworden, eben der Kunststoff. Dieser dominiert heute unseren Alltag. Erstaunlicherweise wurden die meisten Erfindungen erst in den letzten 200 Jahren gemacht. Die «Verkunststoffung» der Welt hat dabei seit etwa 60 Jahren dramatisch rasch zugenommen, ja nach dem zweiten Weltkrieg nahm die Verwendung von Kunststoff sogar rund 100 Mal schneller zu als das Volkseinkommen – und noch ist kein Ende dieser Entwicklung abzusehen.

2011 wird das Jahr der Chemie sein. Der heutige Referent, Ulrich W. Suter, gibt uns einen Einblick in diesen Bereich der Naturwissenschaften. Dabei geht er der Entwicklung des Kunststoffs vom steinzeitlichen Kleber bis zum beliebtesten Mate- rial des modernen Menschen nach. Er zeigt nicht nur, was Kunststoff ist, wie und warum er sich in unser tägliches Leben gedrängt hat, sondern weist auch auf die besondere Bedeutung des Produkts hin, was dieses für uns bedeutet und was in näherer Zukunft zu erwarten ist. Der studierte Ingenieurchemiker war Professor am MIT und an der ETH Zürich und hat sich in der Materialwissenschaft einen hervor- ragenden Namen gemacht.

Ein Gespräch mit dem Wissenschaftler und Musik mit jungen Künstlern des Musik- konservatoriums Winterthur ergänzen die Veranstaltung.

Unkostenbeitrag: Fr. 10.- (SchülerInnen Fr. 5.-). Ein Kaffee und Gipfeli inbegriffen